Kunst Medien Bildung
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Ästhetische Reflexivität im Wechselspiel von künstlerischer Produktion und Rezeption
Schriftenreihe Kunst Medien Bildung
Band 6, München 2021, 392 Seiten mit zahlr. Abb.
ISBN 978-3-86736-589-5
Produktbeschreibung
Nicht nur im Kontext der Wissenschaften ist vernetztes Denken eine zentrale Kompetenz, ohne die eine Bewältigung aktueller Probleme kaum möglich erscheint. Kunst fördert diese existentielle Fähigkeit – nicht nur durch Fokussierung auf gestalterische und bildanalytische Fertigkeiten, sondern vor allem durch eine multimodale Interaktion beider Sphären. Die Autorin untersucht am Beispiel einer Zeichenperformance diese reziproke Konstruktion von Bedeutung und Sinnhaftigkeit, die sowohl von der Künstler*in als auch von der Betrachter*in abhängt, mithilfe empirischer Instrumente wie Eyetracking- und Videointeraktionsanalyse. So gelingt es ihr künstlerische Kommunikation jenseits philosophisch-ästhetischer und soziologischer Zusammenhänge in einem Begriffsrahmen der situativen und interaktiven Kognition zu lokalisieren. Diese innovative Studie liefert einen wichtigen Beitrag zur Grundlagenforschung einer empirischen Ästhetik im Rahmen kunstpädagogischer Diskurse und stellt Anschlüsse zur naturwissenschaftlichen Forschung im Kontext von Wahrnehmungspsychologie und Kognitionwissenschaften her.
Nikola Dicke ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Kunst/Kunstpädagogik an der Universität Osnabrück und freischaffende Künstlerin. Sie arbeitet und forscht in der Kunstvermittlung und der empirischen Ästhetik. Kontakt: nikola.dicke@uos.de
Das Besondere an dieser Arbeit ist, dass erstens die Referenzebenen umfangreich bearbeitet wurden und dass zweitens das Forschungsexperiment in Personalunion von einer Künstlerin, Forscherin und Vermittlerin durchgeführt wurde. So spricht die Autorin nicht umsonst von einem Territorium künstlerischer Produktion und Rezeption, das sie mit dem vorliegenden Buch kartiert hat und uns nun, gleich einer Landkarte, zur weiteren Erkundung vorlegt.
Gila Kolb, BDK-Mitteilungen 4.2023
Nikola Dicke ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Kunst/Kunstpädagogik an der Universität Osnabrück und freischaffende Künstlerin. Sie arbeitet und forscht in der Kunstvermittlung und der empirischen Ästhetik. Kontakt: nikola.dicke@uos.de
Das Besondere an dieser Arbeit ist, dass erstens die Referenzebenen umfangreich bearbeitet wurden und dass zweitens das Forschungsexperiment in Personalunion von einer Künstlerin, Forscherin und Vermittlerin durchgeführt wurde. So spricht die Autorin nicht umsonst von einem Territorium künstlerischer Produktion und Rezeption, das sie mit dem vorliegenden Buch kartiert hat und uns nun, gleich einer Landkarte, zur weiteren Erkundung vorlegt.
Gila Kolb, BDK-Mitteilungen 4.2023
Inhaltsverzeichnis
1. Erkundung des gemeinsamen Territoriums von künstlerischer Produktion und Rezeption
2. Empirische Untersuchungen von künstlerischer Rezeption und Produktion: Forschungsstand und Erkenntnisinteresse
2.3.2 Kunstpädagogische Forschung zur Produktion im KU
3. Untersuchung von kunstvollen Praktiken: die praxeologische Herangehensweise der Ethnomethodologie
3.1.2 Implizites Wissen
3.2.2 Methodizität
3.2.3 Situiertheit
3.2.4 Interaktivität
3.3.2 Strukturelle Kopplung von kognitivem und sozialem System
3.3.3 Ereignis, Prozess und Struktur
4. Multimodale Interaktion
4.1.2 Interaktion als Interpretation von Handeln
4.2.2 Interaktionssysteme
4.3.2 Interaktivität als Eigenschaft Technologie
4.3.3 Interaktivität als prozessbezogene Eigenschaft
4.4.2 Modalitäten der Medieninteraktion
5. Kognition bezogen auf den Rezeptions- und Produktionsprozess
5.1.2 Direkte Wahrnehmung im Dienst der Handlung
5.1.3 Form- und Objekterkennung
5.1.4 Zyklische Organisation von Wahrnehmung
5.1.5 Exploration und Exploitation
5.2.2 Phasen des Erinnerungsprozesses
5.3.2 Handlungsbasiertes und situiertes Wissen
5.3.3 Konzepte und Kategorien
5.4.2 Bildnerisches Denken und Zeichnen
5.5.2 Emotionales Erleben
6. Reflexivität aus verschiedenen Blickwinkeln
6.2.2 Reflexive und konstruktivistische Grounded Theory Methodology
6.3.2 Merkmale institutioneller Reflexivität
7. Kunst als interaktiver Prozess, situatives Ereignis und reflexive Praxis
7.1.2 Ortsspezifische Installation
7.1.3 Licht- und Projektionskunst
7.1.4 Performance
7.2.2 Prozess
7.3.2 Ästhetische Reflexivität in der Rezeption
7.3.3 Kunst als ästhetisches Reflexionsspiel menschlicher Praxis
7.3.4 Kunst als Kommunikationssystem
8. Methodik und Design zur Erforschung des Wechselspiels
8.1.2 Kodiermethodik
8.1.3. Situationsanalyse
8.2.2 Retrospective Think-Aloud
8.2.3 Eyetracking im Raum und die Analyse – Schwierigkeiten und Lösungen
8.3.2 Analyse von multimodaler Interaktion
8.4.2 Theorien-Triangulation
8.4.3 Kombination von Ethnomethodologie und GTM
8.5.2 Datenaufbereitung und -auswertung
9. Künstlerische Produktion und Rezeption in Interaktion – Analysen und Ergebnisse
9.1.2 Erkunden und Erschließen des Raumes und der Narration
9.1.2.1 Visuelle Suche und Analyse
9.1.2.2 Abbildungsentscheidungen und Chunking
9.1.2.3 Erzählen und Berichten
9.1.2.4 Happy accidents?
9.1.3 Reflexivität und Interaktivität aus Sicht der Produktion
9.1.3.1 Reflection-in-action und reflection-on-action
9.1.3.2 Material agency
9.1.3.3 Dialog mit dem Publikum
9.2.1.1 Visuelle Suche
9.2.1.2 Individuelle Inferenzen
9.2.1.3 Ästhetische Erfahrungen
9.2.1.4 Konstitution einer Rezeptionsgemeinschaft
9.2.1.5 Vermitteln zwischen Mehrdeutigkeiten
9.2.2 Reflexivität und Interaktivität aus Sicht der Rezeption
9.2.2.1 Aushandeln von Bedeutung
9.2.2.2 Körperliche Interaktion mit der Licht-Zeichnung
9.3.2 Ästhetisches Wechselspiel: Responsiv, reziprok, rekursiv
9.3.2.1 Das responsive Akteur-Netzwerk der Lichtzeichen-Performance
9.3.2.2 Die reziproke interaktionale Praxis der Lichtzeichen-Performance
9.3.2.3 Perspektivenübernahme und rekursives turn-taking in der Lichtzeichen-Performance
10. Fazit und Ausblick
10.1.2 Potentiale und Grenzen von Methodik und Feld
10.2.2 Konsequenzen für die Kunstpädagogik
11. Anhang
12. Datenapparat (Cloudbasiert)
12.1.2 Blickaufzeichnungstabellen
12.1.3 Grafiken zu Scanpathes und AOIs
12.2.2 Regeln für Verbaltranskripte
12.2.3 Transkripte und Kodierungstabellen
12.2.4 Auswertung des RTA
12.3.2 Regeln der multimodalen Interaktionstranskripte
12.3.3 Mikroanalysen ausgewählter (Teil-)Sequenzen
12.3.4 Auswertung der grafischen Mikroanalysen
12.4.2 Synopsen Fall 2
1.1 Kunst als ko-konstruierte Praxis?
1.2 Reflexivität und ökologische Kognition
1.3 Aufbau der Arbeit
2. Empirische Untersuchungen von künstlerischer Rezeption und Produktion: Forschungsstand und Erkenntnisinteresse
2.1 Empirische Ästhetik
2.2 Rezeptionsforschung
2.3 Produktionsforschung
2.3.1 Erforschen des künstlerischen Handelns2.3.2 Kunstpädagogische Forschung zur Produktion im KU
2.4 Medienwissenschaftliche und ästhetische Interaktionsforschung
2.5 Ziele der vorliegenden Untersuchung
3. Untersuchung von kunstvollen Praktiken: die praxeologische Herangehensweise der Ethnomethodologie
3.1 Praxistheorien
3.1.1 Körper und Dinge3.1.2 Implizites Wissen
3.2 Ethnomethodologie
3.2.1 Reflexivität3.2.2 Methodizität
3.2.3 Situiertheit
3.2.4 Interaktivität
3.3 Vervielfältigung der Perspektiven
3.3.1 Totale und Mikroskop3.3.2 Strukturelle Kopplung von kognitivem und sozialem System
3.3.3 Ereignis, Prozess und Struktur
4. Multimodale Interaktion
4.1 Soziologie der Interaktion
4.1.1 Verschränkung der Perspektiven4.1.2 Interaktion als Interpretation von Handeln
4.2 Kommunikation unter Anwesenden
4.2.1 Goffmans interaction order4.2.2 Interaktionssysteme
4.3 Medieninteraktion
4.3.1 Interaktivität als Eigenschaft der Rezipientenwahrnehmung4.3.2 Interaktivität als Eigenschaft Technologie
4.3.3 Interaktivität als prozessbezogene Eigenschaft
4.4 Multimodalität von Interaktion
4.4.1 Modalitäten der face-to-face-Interaktion4.4.2 Modalitäten der Medieninteraktion
5. Kognition bezogen auf den Rezeptions- und Produktionsprozess
5.1 Visuelle Wahrnehmung
5.1.1 Physiologie der visuellen Wahrnehmung5.1.2 Direkte Wahrnehmung im Dienst der Handlung
5.1.3 Form- und Objekterkennung
5.1.4 Zyklische Organisation von Wahrnehmung
5.1.5 Exploration und Exploitation
5.2 Gedächtnis
5.2.1 Strukturmodelle für Gedächtnis5.2.2 Phasen des Erinnerungsprozesses
5.3 Struktur und Organisation von Wissen
5.3.1 Propositionale und analoge Repräsentationen5.3.2 Handlungsbasiertes und situiertes Wissen
5.3.3 Konzepte und Kategorien
5.4 Kreatives und bildnerisches Denken und Zeichnen
5.4.1 Kreatives Denken5.4.2 Bildnerisches Denken und Zeichnen
5.5 Der Einfluss von Motivation und Emotion
5.5.1 Verstehen als Motivation5.5.2 Emotionales Erleben
6. Reflexivität aus verschiedenen Blickwinkeln
6.1 Reflexivität und Reflexion
6.2 Reflexive Sozialforschung
6.2.1 Methodologische und perspektivische Reflexivität6.2.2 Reflexive und konstruktivistische Grounded Theory Methodology
6.3 Reflexivität in Prozessen und Organisationen
6.3.1 Selbstreferenz und Selbstbeobachtung in der Systemtheorie6.3.2 Merkmale institutioneller Reflexivität
6.4 Ethnomethodologische Reflexivität
7. Kunst als interaktiver Prozess, situatives Ereignis und reflexive Praxis
7.1 Raum-Licht-Zeichnungen als gattungsübergreifende Kunstform
7.1.1 Zeichnung7.1.2 Ortsspezifische Installation
7.1.3 Licht- und Projektionskunst
7.1.4 Performance
7.2 Kunst als situatives Ereignis und ephemerer Prozess
7.2.1 Ereignis7.2.2 Prozess
7.3 Kunst als reflexive Praxis
7.3.1 Ästhetische Reflexivität in der Produktion7.3.2 Ästhetische Reflexivität in der Rezeption
7.3.3 Kunst als ästhetisches Reflexionsspiel menschlicher Praxis
7.3.4 Kunst als Kommunikationssystem
8. Methodik und Design zur Erforschung des Wechselspiels
8.1 Grounded Theory Methodology (GTM)
8.1.1 Ziele und Voraussetzungen8.1.2 Kodiermethodik
8.1.3. Situationsanalyse
8.2 Eyetracking und Retrospective Think-Aloud
8.2.1 Grundlagen8.2.2 Retrospective Think-Aloud
8.2.3 Eyetracking im Raum und die Analyse – Schwierigkeiten und Lösungen
8.3 Videointeraktionsanalyse
8.3.1 Konversationsanalyse8.3.2 Analyse von multimodaler Interaktion
8.4 Triangulation von Perspektiven
8.4.1 Methoden-Triangulation8.4.2 Theorien-Triangulation
8.4.3 Kombination von Ethnomethodologie und GTM
8.5 Design und Ablauf der vorliegenden Untersuchung
8.5.1 Erhebungssettings8.5.2 Datenaufbereitung und -auswertung
9. Künstlerische Produktion und Rezeption in Interaktion – Analysen und Ergebnisse
9.1 Produktion
9.1.1 Die Produkte: Zwei Licht-Zeichnungen im und am CITEC9.1.2 Erkunden und Erschließen des Raumes und der Narration
9.1.2.1 Visuelle Suche und Analyse
9.1.2.2 Abbildungsentscheidungen und Chunking
9.1.2.3 Erzählen und Berichten
9.1.2.4 Happy accidents?
9.1.3 Reflexivität und Interaktivität aus Sicht der Produktion
9.1.3.1 Reflection-in-action und reflection-on-action
9.1.3.2 Material agency
9.1.3.3 Dialog mit dem Publikum
9.2 Rezeption
9.2.1 Erkunden und Erschließen – einzeln und gemeinsam9.2.1.1 Visuelle Suche
9.2.1.2 Individuelle Inferenzen
9.2.1.3 Ästhetische Erfahrungen
9.2.1.4 Konstitution einer Rezeptionsgemeinschaft
9.2.1.5 Vermitteln zwischen Mehrdeutigkeiten
9.2.2 Reflexivität und Interaktivität aus Sicht der Rezeption
9.2.2.1 Aushandeln von Bedeutung
9.2.2.2 Körperliche Interaktion mit der Licht-Zeichnung
9.3 Ästhetische Reflexivität im Wechselspiel
9.3.1 Prozessreflexionen9.3.2 Ästhetisches Wechselspiel: Responsiv, reziprok, rekursiv
9.3.2.1 Das responsive Akteur-Netzwerk der Lichtzeichen-Performance
9.3.2.2 Die reziproke interaktionale Praxis der Lichtzeichen-Performance
9.3.2.3 Perspektivenübernahme und rekursives turn-taking in der Lichtzeichen-Performance
10. Fazit und Ausblick
10.1 Erforschung des künstlerischen Wechselspiels
10.1.1 Kunst als ko-konstruierte reflexive Praxis10.1.2 Potentiale und Grenzen von Methodik und Feld
10.2 Kunst und Interaktion
10.2.1 Konsequenzen für künstlerisches Handeln10.2.2 Konsequenzen für die Kunstpädagogik
11. Anhang
11.1 Literatur
11.2 Abbildungsverzeichnis
11.3 Tabellenverzeichnis
12. Datenapparat (Cloudbasiert)
12.1 Eyetracking-Daten
12.1.1 Fotografien der Versuchsaufbauten12.1.2 Blickaufzeichnungstabellen
12.1.3 Grafiken zu Scanpathes und AOIs
12.2 Retrospektive Think-Aloud Protokolle
12.2.1 Interviewleitfaden12.2.2 Regeln für Verbaltranskripte
12.2.3 Transkripte und Kodierungstabellen
12.2.4 Auswertung des RTA
12.3 Videointeraktionsanalysen
12.3.1 Audio-Transkripte der Blickaufzeichnungen im zweiten Fall12.3.2 Regeln der multimodalen Interaktionstranskripte
12.3.3 Mikroanalysen ausgewählter (Teil-)Sequenzen
12.3.4 Auswertung der grafischen Mikroanalysen
12.4 Synopsen
12.4.1 Synopsen Fall 112.4.2 Synopsen Fall 2