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staunen – denken – fragen. Philosophieren im Literaturunterricht

kjl&m 18.2 | forschung.schule.bibliothek

München 2018, 96 Seiten
11,00 EUR
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Produktbeschreibung

Philosophieren findet an deutschen Schulen vorrangig im Rahmen des Philosophie- oder Ethikunterrichts erst an weiterführenden Schulen statt, ist aber in der Regel kein Pflichtfach. Noch schlechter bestellt ist es um die Grundschüler*innen, denn nur in wenigen Bundesländern gibt es das Philosophieren mit Kindern als Fach in der Grundschule, da viele Verantwortliche im Bildungssystem den Standpunkt vertreten, Philosophieren mit Kindern sei verfrüht und zu abstrakt. Doch schon im Grundschulalter bewegen existenzielle Fragen den Lebensalltag: „Wann ist man reich?“, „Was heißt gerecht?“, „Was ist Glück?“, „Was heißt tot sein?“ etc. Diese und andere Fragen versetzen Kinder ins Staunen und Grübeln, darüber wollen sie mit Erwachsenen reden. Kinder haben gewissermaßen eine urphilosophische Grundhaltung, sie wollen sich die Welt aktiv erschließen. Bot lange Zeit das Fach Religion für das Philosophieren lernen einen wichtigen Ort, so hat sich die Situation inzwischen drastisch verändert: Viele Schüler*innen gehören keiner Konfession mehr an, ein großer Teil von ihnen ist vom Religionsunterricht abgemeldet.

Deshalb fordern die UNESCO, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, aber auch vereinzelt Wissenschaftler*innen und Bildungspolitiker*innen in Deutschland ein Umdenken. Das Philosophieren als Gesprächsgemeinschaft wird z. B. für das Grundschulalter maßgeblich von Bernhard Rank eingefordert und im Literaturunterricht verortet, der u. a. das Ziel verfolgt, sich auf der Basis literarischer Texte mit fremden und eigenen Lebenswirklichkeiten und Lebensfragen auseinanderzusetzen.

Das vorliegende, literaturdidaktisch ausgerichtete Heft möchte Lehrer*innen aller Schulformen zum Philosophieren im Literaturunterricht ermuntern.
 

Inhaltsverzeichnis

Editorial


Thema: staunen – denken – fragen. Philosophieren im Literaturunterricht

Kinga Golus
Philosophieren mit Literatur – philosophiedidaktische Perspektiven auf den Zusammenhang von literarischer Gestalt und philosophischem Inhalt

Philipp Schmerheim
Doppelsinnigkeit für Kinderphilosophen
Ein literaturphilosophischer Spaziergang mit der Buchreihe Platon & Co.

Carlo Brune
„Kein Wille triumphiert“
Zum didaktischen Potenzial der popkulturellen Inszenierung von Grundgedanken Schopenhauers in Tocotronics „Musiktheater“ der Kapitulation

Matthias Preis
Kontinuitäten des Möglichen
Philosophieren zwischen Wahrnehmung und Vorstellung am Beispiel des Animationskurzfilms LUCIA

Karin Richter
Philosophieren mit Kindern
Chancen für einen Literaturunterricht in fächerübergreifender Perspektive in Grundschule und Sekundarstufe I

Margarete Hopp
Ein Grundmodell der narratologischen Bilderbuchanalyse und seine Anwendung im Kontext des Philosophierens mit Kindern am Beispiel von Hat Opa einen Anzug an? (1997)

Alexandra Ritter
Das Glück im Bilderbuch entdecken
Didaktische Überlegungen zum Philosophieren mit Bilderbüchern am Beispiel Großer Wolf und kleiner Wolf (2012)

Ulrike Preußer
Nachdenken über den Tod
Das Bilderbuch Der Tod auf dem Apfelbaum (2015) als Anlass zum philosophischen Gespräch mit Kindern

Eva Maria Kohl
Die zweite Erschaffung der Welt aus Wörtern


Spektrum

Susanne Brandt
Worte verwandeln – Bilder beflügeln. Erzählmöglichkeiten zur nachhaltigen Entwicklung in Öffentlichen Bibliotheken entdecken und fördern

Kurz gefragt
Interview mit Nadine Brünjes


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