kopaed medienethik

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Identität, Authentizität und Verantwortung

Die ethischen Herausforderungen der Kommunikation im Internet

Schriftenreihe kopaed medienethik
Band 2, München 2001, 320 Seiten
ISBN 978-3-935686-03-7
22,50 EUR
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Produktbeschreibung

Das Internet hat in den letzten zehn Jahren eine rasante Karriere erlebt. Es wird mehr und mehr in den Alltag integriert und verliert so seine Wertigkeit als kulturelles Symbol, das Fortschrittlichkeit, Innovation und Höhe der Zeit kommuniziert. Die Nutzung des und die Präsentation im Internet wird zur Selbstverständlichkeit.
Gerade angesichts dieses Befundes wird die Frage nach einer ethischen Durchdringung dieses Mediums jenseits von Oberflächenphänomenen wie etwa Pornographie im Netz, Bombenbauanleitungen etc. virulent. Die vorliegende Arbeit löst dieses Desiderat ein und sucht eine ethische Analyse des Internets in drei Schritten vorzunehmen. (1) durch eine kritische Sichtung medienethischer, computerethischer und erster internetethischer Entwürfe, (2) durch eine ethische ‘relecture‘ der Wirkungsforschung zu computervermittelter Kommunikation und (3) durch eine Analyse der Struktur des Internets selbst in seinen Dimensionen als Kommunikations-, Handlungs- und virtueller Raum.
 

Inhaltsverzeichnis

A Einblick. Zur ethischen Einordnung dieser Studie
1 Internetethik zwischen Medien- und Computerethik
1.1 Das Internet als (Massen-)Medium. Zur Tragfähigkeit medienethischer Ansätze in bezug auf das Internet

1.1.1 Der grundlegende Ethikbedarf der Medien

1.1.2 Medienethische Ansätze

1.1.2.1 Der individualethische Ansatz Hermann Boventers

1.1.2.2 Der systemtheoretische Ansatz von Manfred Rühl und Ulrich Saxer

1.1.2.3 Publikumsethische Entwürfe

1.1.2.4 Wirtschaftsethische Hinweise zur Medienethik

1.1.2.5 Codexorientierte Ansätze aus dem angelsächsischen Sprachraum

1.1.2.6 Übergreifende Ansätze einer Medienethik

1.1.2.7 Medienanthropologische Hinweise aus der Moraltheologie

1.1.2.8 Konturen einer strukturellen Medienethik

1.2 Das Internet als Computerverbund. Zu den Beiträgen computerethischer Entwürfe für eine Ethik des Internet

1.2.1 Zur Notwendigkeit einer Computerethik

1.2.2 Computerethische Ansätze

1.3 Das Internet als computerbasiertes Kommunikationsmedium. Ansätze einer Internetethik

1.4 Theologische Ethik als anthropologische Ethik. Zum theologisch-ethischen Ort dieser Studie

1.5 Internetethik als anwendungsbezogene Ethik. Zu Theorien Angewandter Ethik

1.5.1 Theorien Angewandter Ethik

1.5.2 Zur ethischen Methodik dieser Arbeit


B Überblick. Das Internet in seinen medialen und kommunikativen Aspekten
2 Kommunikations- und medientheoretische Fundierungen
2.1 Grundbegriffe der Kommunikationstheorie

2.2 Grundbegriffe nonverbaler Kommunikation

2.3 Grundbegriffe der Massenkommunikation

3 Theologische Anfragen an die mediale Kommunikation
3.1 Äußerungen von Seiten des Lehramts zu den Medien

3.2 Wissenschaftlich-theologische Ansätze

4 Zum medialen und kommunikativen Charakter des Internet
4.1 Zur Geschichte des Internet

4.2 Die technischen Grundlagen des Internet

4.2.1 Die paketorientierte Datenübertragung

4.2.2 Die Adressierung einer Nachricht

4.2.3 Die verbindungslose Datenübertragung

4.3 Der mediale Charakter des Internet

4.4 Die Anwendungen des Internet

4.4.1 Email

4.4.2 Das World Wide Web (WWW)

4.4.3 Newsgroups

4.4.4 Chat

4.4.5 Multi-User Dungeons (MUD)

4.5 Der kommunikative Charakter des Internet

4.5.1 Charakteristika der computervermittelten Kommunikation

4.5.2 Nutzenerwartungen an computervermittelte Kommunikation

4.6 Wirkungsanalyse der computervermittelten Kommunikation

4.6.1 Die Egalisierungsthese

4.6.2 Die Effizienzthese

4.6.3 Die Unpersönlichkeitsthese

4.6.4 Die Restriktionsthese

4.6.5 Die Enthemmungsthese

4.6.6 Die Vereinsamungsthese

4.6.7 Die Eskapismusthese

4.6.8 Die Vergemeinschaftungsthese

5 Das Internet zwischen inhärenten Ethosformen und ethischen Problemfeldern (Ethische Problemanzeige I)

5.1 Ethosformen im Internet

5.2 Die ethischen Problemfelder des Internet


C Durchblick. Die Dimensionen des Internet
6 Das Internet als Kommunikationsraum
6.1 Sprachphilosophische Grundlegungen

6.1.1 Das Ineinander von Handeln und Sprechen aus neurologischer Sicht

6.1.2 Sprache als Sprechen. Ludwig Wittgensteins Theorie der Sprachspiele

6.1.3 Sprechen als Handeln. Die Sprechakttheorie nach John L. Austin und John R. Searle

6.1.3.1 Die Überlegungen Austins

6.1.3.2 Die Weiterführungen der Sprechakttheorie durch Searle

6.1.4 Sprache als Mittel der Handlungskoordinierung. Jürgen Habermas‘ Theorie des kommunikativen Handelns

6.1.5 Sprachliche Objektivierung als Konstituens der realen Handlungswelt. Die Überlegungen von Peter L. Berger und Thomas Luckmann

6.1.6 Bündelung der verschiedenen Theorieansätze in der Frage nach dem Zusammenhang von Sprechen und Handeln

6.2 Theologische Deutungen des Sprechens als Handeln

6.2.1 Die Theorie des kommunikativen Handelns als Grundlage einer Fundamentaltheologie

6.2.2 Das Offenbarungsgeschehen als kommunikativer Prozeß

6.2.3 Glaubensvollzüge als Sprechhandlungen

6.3 Die kommunikativen Strukturen des Internet

6.3.1 Schriftlichkeit und Mündlichkeit als basale Kategorien der Kommunikation im Internet

6.3.2 Synchrone Kommunikation

6.3.3 Asynchrone Kommunikation

6.3.4 Hypertextuelle Kommunikation

6.3.5 Die Oszillation zwischen Literalität und Oralität als Spezifikum der Internetkommunikation

6.4 Die Infragestellung von Authentizität im Kommunikationsraum Internet (Ethische Problemanzeige II)

7 Das Internet als Handlungsraum
7.1 Handlungstheoretische Grundlagen

7.1.1 Biologische Erkenntnisse über das menschliche Handeln

7.1.2 Psychologische Erkenntnisse über das menschliche Handeln (Ernst E. Boesch/ Gerhard Kaminski)

7.1.2.1 Das einfache Handlungsmodell

7.1.2.2 Das komplexe Handlungsmodell

7.1.2.3 Handlungsketten, Handlungshierarchien, Handlungsbedeutung

7.1.2.4 Die Handlungssituation

7.1.2.5 Der Akteur

7.1.2.6 Fazit

7.1.3 Soziologische Erkenntnisse über das menschliche Handeln (Talcott Parsons)

7.1.3.1 Der voluntaristische Grundansatz Parsons‘

7.1.3.2 Das allgemeine Handlungssystem

7.1.3.3 Das Persönlichkeitssystem

7.1.3.4 Das soziale System

7.1.3.5 Das kulturelle System

7.1.3.6 Das System der Orientierung

7.1.3.7 Fazit

7.2 Theologische Deutungen menschlichen Handelns

7.2.1 Der Handlungsraum als Schöpfung

7.2.2 Menschliches Handeln als Notwendigkeit

7.2.3 Gelingendes Menschsein als Zielperspektive christlichen Handelns

7.3 Die Handlungsstrukturen des Internet

7.4 Die Infragestellung von Verantwortung im Handlungsraum Internet (Ethische Problemanzeige III)

8 Das Internet als virtueller Raum
8.1 Annäherungen an den Begriff der Virtualität

8.1.1 Zur Etymologie von 'virtuell'

8.1.2 Kontrastfolien zum Begriff der Virtualität

8.1.2.1 Realität als tatsächlich Vorhandenes

8.1.2.2 Fiktion als Produktion einer Realität

8.1.2.3 Illusion als Rezeption einer Realität

8.1.3 Zur Konturierung des Begriffes der Virtualität

8.2 Theologoumena mit virtualem Gehalt

8.2.1 Die Reich-Gottes Botschaft Jesu in ihren zentralen Merkmalen

8.2.2 Das Paradigma des Schon und noch nicht' als Ausdruck der Oszillation des Reich-Gottes Begriffes zwischen Virtualität und Realität

8.3 Die virtuellen Strukturen des Internet

8.3.1 Metaphern der Virtualität des Internet

8.3.1.1 Cyberspace. Der Raum aus Daten

8.3.1.2 Virtual reality. Eintauchen in computergenerierte Welten

8.3.1.3 Globales Dorf. Die Überschaubarkeit der Welt

8.3.1.4 Telepolis. Die Urbanität des Datennetzes

8.3.2 Strukturmerkmale des Virtuellen im Internet

8.4 Zur Infragestellung von Identität im virtuellen Raum Internet (Ethische Problemanzeige IV)


D Rückblick. Die ethischen Fragstellungen des Internet
9 Authentizität als Glaubwürdigkeitsanzeiger von Sprechen und Handeln
9.1 Begriffliche Klärungen

9.2 Ethische Relevanz

9.3 Authentizität im Internet. Zur Bündelung der ethischen Problemanzeigen

10 Verantwortung als Zurechenbarkeit von Handlungen
10.1 Begriffliche Klärungen

10.2 Ethische Relevanz

10.3 Verantwortung im Internet. Zur Bündelung der ethischen Problemanzeigen

11 Identität als Strukturmoment authentischer und verantwortlicher Handlungssubjekte
11.1 Begriffliche Klärungen

11.2 Ethische Relevanz

11.3 Identität im Internet. Zur Bündelung der ethischen Problemanzeigen


E Ausblick. Das Internet in gesellschaftlichen Handlungsfeldern
12 Orientierungshilfen. Ethik als Theorie über Praxis für die Praxis
12.1 Kirchen in der Kommunikation mit der Welt

12.2 Bildungseinrichtungen in der Kommunikation mit Heranwachsenden

12.3 Politik in der Kommunikation mit den Bürgern

12.4 Wirtschaft in der Kommunikation mit den Kunden


Abkürzungsverzeichnis

Literaturverzeichnis