Kontext Kunstpädagogik

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Identitätsentwürfe comiczeichnender Jugendlicher

Band 41, München 2015, 279 Seiten mit zahlr. Abb.
ISBN 978-3-86736-141-5
19,80 EUR
inkl. gesetzl. MWSt - ggfs. zzgl. Porto und Versand
 

Produktbeschreibung

Der Comic ist für die Jugendlichen eine Kunstform, in der eine experimentelle Identitätssuche stattfinden kann, die in ganz konkreten Interaktionen inszeniert wird. In ihren fiktionalen narrativen Entwürfen und in der »Logik der Bilder« gestalten und variieren sie lebensweltliche Zusammenhänge. Im Comic kann einer identitären Suchbewegung mit der gezeichneten Bildgeschichte Ausdruck verliehen werden. Dabei zeugen die Arbeiten der Jugendlichen von einer Auseinandersetzung mit medialen oder fiktiven Vorbildern. Durch Zuspitzung, Karikierung oder Ironisierung werden Figuren und Situationen charakterisiert und Identitätsentwürfe auch über die Gestaltung von Alteritäten entwickelt. Selbstpositionierungen werden in den Zeichnungen erprobt und in den Rollenentwürfen der Charaktere des Comics ausgehandelt. Die Szene der Comiczeichner_innen wird dabei zur sekundären Sozialisationsinstanz für die Jugendlichen.

Trotz mancher formaler Kleinteiligkeit und einigen mitunter sehr von erziehungswissenschaftlichen Debatten geprägten Analysen, sei allen Akteuren der Kunstpädagogik und der Kulturellen Bildung die vorliegende Auseinandersetzung mit Jugendzeichnungen und deren Identitätsentwürfen sehr ans Herz gelegt.
Jutta Zaremba, Kunst+Unterricht 403-404/2016
 

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

1.1 Zugang zum Forschungsfeld
1.2 Forschungsstand
1.3 Fragestellungen der Studie
1.4 Aufbau der Arbeit


2 Comic, Maske und Identität

2.1 Der Comic – Das Prinzip Bildgeschichte
2.2 Comic und Maske
2.3 Maske und Identität
2.4 Identität und Interaktion
2.5 Identitätsentwürfe in der Adoleszenz
2.6 Relative Identität in biografischen Prozessen
2.7 Fazit


3 Stilistische Optionen in der Jugendzeichnung

3.1 Narrative Strukturen in der Kinder- und Jugendzeichnung
3.2 Neustrukturierungen der bildsprachlichen Kompetenz
3.3 Kommunikation mittels Karikierung, Ironie und medialer Aneignungen
3.4 Erzählen in Bildgeschichten
3.5 Fazit


4 Stil und ästhetische Selbstpräsentation in der Jugendkultur

4.1 Zugehörigkeit und Abgrenzung
4.2 Ästhetische Sphäre
4.3 Thematische Orientierung
4.4 Dimensionen des Stils
4.5 Szene und Stil
4.6 Bricolage
4.7 Homologie
4.8 Biografischer Bezug
4.9 Fazit

5 Der methodische Zugang

5.1 Das Theoretical Sampling nach der Grounded Theory
5.2 Die Erhebungsmethoden der Fälle
5.3 Die Auswertungsmethoden der Fälle
5.4 Der Prozess der Typenbildung
5.5 Experteninterviews
5.6 Die Auswertung der Gruppeninteraktion
5.7 Fazit


6 Stilbildung und die Szene der jugendlichen Comiczeichner_innen

6.1 Lebensstilaneignungen in biografischen Prozessen
6.2 Thematische Orientierung der Szene
6.3 Szeneverlauf
6.4 Manga und Comic
6.5 Spezialisierung und Expertise
6.6 Treffpunkte
6.7 Gegenwärtige Strukturen der Szene
6.8 Ökonomischer Kontext
6.9 Geschlechtsbezogene Orientierung
6.10 Konkurrenz
6.11 Organisationsstrukturen
6.12 Außenwirkung und Sichtbarkeit der Szene
6.13 Werteorientierungen innerhalb der Szene
6.14 Hedonistische ästhetische Orientierung


7 Komplexe Bricolage- und Sampling-Strategien

7.1 Bricolage: Die Zeichen in neuen Kontexten
7.2 Jugendsprache und Bricolage
7.3 Bricolage durch Verortung
7.4 Sampling jugendkultureller Stilisierungen
7.5 Sinn-Bricolage
7.6 Religiöser Synkretismus
7.7 Schneiden und Zusammensetzen
7.8 Bricolage kultureller Konzepte
7.9 Bricolage von Comic-Zeichenstilen und medialen Konzepten
7.10 Mediale Bricolage
7.11 Fazit


8 Darstellung der Typisierung

8.1 Typus I: Comiczeichnen als Kommunikation
8.2 Typus II: Comiczeichnen und künstlerischer Habitus
8.3 Typus III: Comiczeichnen als sekundäre Sozialisation: Fan-Art und die Aushandlung von Sexualität und Religion im Manga
8.4 Typus IV: Comiczeichnen, Professionalisierung und soziale Mobilität


9 Darstellung der Theorie: Zur Logik und Struktur des Feldes

9.1 Comic als Kommunikation
9.2 Comiczeichnen und künstlerischer Habitus
9.3 Comiczeichnen als sekundäre Sozialisation: Die Aushandlung von Sexualität und Religion im Manga
9.4 Comiczeichnen, Professionalisierung und Mobilität
9.5 Fazit


Literatur

Anhang
1 Transkriptionsregeln
2 Abbildungen
3 Abbildungsverzeichnis