MedienBildungForschung

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Kommunikatives Gedächtnis online

Internetforen und historisches Lernen am Beispiel der DDR

Schriftenreihe MedienBildungForschung
Band 1, München 2012, 192 Seiten
ISBN 978-3-86736-371-6
18,80 EUR
inkl. gesetzl. MWSt - ggfs. zzgl. Porto und Versand
 

Produktbeschreibung

Geschichte wird erinnert, wenn sie kommuniziert wird. Diese auf den ersten Blick triviale Erkenntnis gewinnt unter den Bedingungen der Mediatisierung Brisanz. Christine Köppel greift diese Digitalisierung des kommunikativen Gedächtnisses auf und konkretisiert sie am Beispiel des historischen Lernens in der Schule. Ausgangspunkt ist das historische Ereignis der „Wende“. Die Erfahrungen der Zeitzeugen neuester gesamtdeutscher Geschichte sind digital schnell und von jedermann einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Internet wird – gerade in seinen Foren – Speicherort für individuelles Geschichtserleben und damit verändert sich möglicherweise kommunikatives wie kollektives Gedächtnis.

Frau Köppel verbindet in ihrer Studie eine kulturwissenschaftliche mit einer didaktischen Perspektive und untersucht, wie dieser Abschnitt der Geschichte im Medium Internet erinnert und reflektiert wird, stellt dieser neuen digital history gegenüber, wie die „Wende“ im „Schulbuch“ präsentiert wird, welchen Stellenwert dort Zeitzeugenberichte haben und stellt schließlich anhand exemplarischer Interviews aus dem Fachunterricht der Realschule dar, wie Lehrkräfte die Bedeutung von Zeitzeugen einerseits und online-Informationsmedien andererseits für ihren Geschichtsunterricht einschätzen.
 

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1 Ausgangslage – Die Vergangenheit erinnern

1.1 Warum wir uns erinnern
1.1.1 Erinnerungen als Bestandteil unseres Alltags
1.1.2 Die Relevanz des Erinnerns – Funktionen

1.2 Wie Erinnern funktioniert
1.2.1 Das Gedächtnis und seine Funktion aus verschiedenen Perspektiven
1.2.2 Die Rolle des Vergessens


2 Von Halbwachs bis Assmann – Auszug der kulturwissenschaftlichen Gedächtnisforschung

2.1 Maurice Halbwachs und das kollektive Gedächtnis

2.1.1 Zur Person
2.1.2 Das kollektive Gedächtnis – zum Hauptwerk von Maurice Halbwachs
2.1.2.1 Das individuelle Gedächtnis und seine soziale Prägung – les cadres sociaux
2.1.2.2 Die These des Rekonstruktivismus
2.1.2.3 Zur Kritik an der Theorie und Weiterentwicklungen

2.2 Das Bildgedächtnis – Aby Warburg
2.2.1 Pathosformeln
2.2.2 Mnemosyne – Ausdruck des Gedächtnisbegriffes in Warburgs Bildatlas
2.2.3 Zum Zusammenhang von Halbwachs und Warburg

2.3 Pierre Nora: vom milieux de mémoire zum lieux de mémoire
2.3.1 Erinnerungsorte – loci im weitesten Sinne
2.3.2 Zur starken Trennung von Geschichte und Gedächtnis

2.4 Formen der kollektiven Erinnerung - Die Erweiterung der Gedächtnistheorie von Aleida und Jan Assmann
2.4.1 Die Entwicklung des kulturellen Gedächtnisses
2.4.2 Das kommunikative Gedächtnis als Einflussfaktor auf das individuelle Gedächtnis


3 Erinnerungskultur im Wandel – Medien als Vermittler

3.1 Auszug der Geschichte – Erinnerungskultur der Bundesrepublik Deutschland
3.1.1 Die deutsche Erinnerungsgeschichte nach 1945 im kulturellen Gedächtnis – ein Überblick
3.1.2 Die politische Deklaration
3.1.3 Kritik der Vergangenheitsbewältigung
3.1.4 Erinnerung

3.2 Medien als Träger des kollektiven Gedächtnisses – zum Zusammenhang mit den Gedächtnistheorien

3.3 Auszüge der Geschichte der Medienevolution

3.4 Die Rolle der Medien im kollektiven und individuellen Gedächtnis
3.4.1 Medien des kollektiven Gedächtnisses
3.4.2 Medien des individuellen Gedächtnisses – Notiz der persönlichen Erinnerung

3.5 Das Internet als Gedächtnismedium?! – Ort der unbegrenzten Möglichkeiten
3.5.1 Hypermedialität des Internet
3.5.2 Internet als individualisiertes Massenmedium
3.5.3 Funktion des Mediums
3.5.4 Speichermedium – „Speichern? Das heißt Vergessen!“ (Osten, 2005, 185)
3.5.5 Das Internet als Gedächtnismedium

3.6 Der Vergangenheit ganz nah – zur besonderen Rolle des Web 2.0 in der Erinnerungslandschaft
3.6.1 Definition des Web 2.0
3.6.2 Nutzertypen des Web 2.0 – Jugendliche als Innovatoren?
3.6.3 Vergemeinschaftung im Internet – die Rolle der virtuellen Gemeinschaft
3.6.4 Kulturell – gesellschaftliche Veränderungen – Auflösung des Ortes oder neue Verortung?


4 Erinnerungsort Web 2.0


5 Erinnerungsort zur DDR-Geschichte – www.ddr-im-www.de

5.1 Die Website als Erinnerungsanlass – das Angebot

5.2 Analyse des Internetforums – Vermittlung eines Geschichtsbildes?!

5.3 Material der Analyse
5.3.1 Vorstellung der Texte
5.3.2 Auswertungsmethode
5.3.3 Die induktive Kategorienbildung – das Ergebnis
5.3.4 Analyse der Texte des Online-Forums
5.3.4.1 Wer schreibt? – Nutzernamen
5.3.4.2 Was wird geschrieben? – Art des Kommentars
5.3.4.3 Wann wird geschrieben? – Zeitspanne der Unterhaltung
5.3.4.4 Emotionen
5.3.4.5 Wie aktiv ist die Kommunikation? – Interaktion
5.3.4.6 Worüber wird geschrieben? – Inhalt
5.3.4.7 Was gibt es noch? – Sonstiges

5.4 Auswertung der Ergebnisse
5.4.1 Erinnerungsort www.ddr-im-www.de
5.4.2 Vermittlung eines Geschichtsbildes


6 Schulbuchanalyse

6.1 Historisches Lernen
6.1.1 Historisches Lernen – Begriffsklärung
6.1.2 Geschichtsbewusstsein – Ziel des Historischen Lernens

6.2 Herangehensweise
6.2.1 Zur Behandlung der DDR im Bildungsplan der Realschule in Baden-Württemberg
6.2.2 Zum Geschichtswissen der Schüler

6.3 Vorstellung der ausgewählten Schulbücher

6.4 Fragestellung

6.5 Analyse der Untersuchungsbereiche
6.5.1 Nachkriegsdeutschland
6.5.2 Entstehung der beiden deutschen Staaten/ Darstellung der Unterschiede
6.5.3 Zeit bis zur Wiedervereinigung und friedliche Revolution
6.5.4 Nach der Wiedervereinigung: Leben im geeinten Deutschland

6.6 Ergebnisse der Analyse

6.7 Zwischenfazit


7 Ergebnis der Arbeit – Wandel der Erinnerungskultur


Literatur