MedienBildungForschung

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Kinder – Medien – Bildung

Eine Studie zu Medienkompetenz und vernetzter Educational Governance in der Frühen Bildung Unter Mitarbeit von Anita Müller und Habib Güneşli

Schriftenreihe MedienBildungForschung
Band 2, München 2013, 260 S.
ISBN 978-3-86736-372-3
18,80 EUR
inkl. gesetzl. MWSt - ggfs. zzgl. Porto und Versand
 

Produktbeschreibung

Bereits vor Schuleintritt geht in Deutschland eine Bildungsschere auf, die vor allem Kinder aus bildungsfernen Milieus und mit Migrationshintergrund benachteiligt. Frühe Bildungsdefizite ziehen sich u. U. durch die gesamte Bildungsbiographie, familiale Bildungsunterschiede können zur lebenslangen Bildungsbenachteiligung werden. Bildungsinstitutionen müssten ausgleichen, scheitern aber oft schon an der Kompetenz der pädagogisch Verantwortlichen. Dies gilt allgemein, aber auch für die zentralen Bereiche der literarischen Bildung und der Medienbildung. Das hier vorgestellte Interventions- und Forschungsprojekt umfasst die Vorbereitung auf den häufig als problematisch beschriebenen Übergang aus der Frühen Bildung in die Schule und legt das Augenmerk auf die Lese- und Medienkompetenz von Kindern ab 4 Jahren, nimmt aber auch das Medienhandeln der beteiligten Erzieherinnen, der Eltern und der Bildungsverantwortlichen auf der Ebene der Träger in den Blick. Es ist Beispiel eines lokalen Bildungsnetzwerkes mit Kooperationspartnern aus Stadt, Universität und Wirtschaft, die gemeinsame Educational Governance übernommen haben. Die Studie steht im Kontext eines Forschungsprogramms, das seit Jahren mediale und literarische Kompetenz auch vor dem Hintergrund einer normativen Orientierung für die Medienpraxis untersucht. Forschungstheoretisch steht dieses Forschungsprogramm in der Tradition der Action Research und ist als Prozess der reflexiven Einbindung aller Akteure konzipiert. Methodisch ist es orientiert an der Grounded Theory.

Insgesamt fällt am Projekt positiv auf, dass neben den sonst im Zentrum stehenden Kindern insbesondere auch die Erzieherinnen und Erzieher sowie Studierende als pädagogische Fachkräfte integriert und empirisch in den Blick genommen wurden. Die Lektüre der Studie „Kinder – Medien – Bildung“ bietet sich so vor allem für medienpädagogisch orientierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an, die einem weiten Medienbegriff nahestehen und vor praktischen Umsetzungsversuchen u.a. in der frühkindlichen Bildung (aber auch in anderen Bereichen und Bildungsinstitutionen) nicht zurückscheuen. Medienpädagogische Praktikerinnen und Praktiker dürfte die Publikation eher vor dem Hintergrund des vernetzten Charakters und damit zusammenhängender Herausforderungen interessieren. Besonders empfohlen sei die Studie aber denen, die Medien in der frühen Bildung zum Thema machen wollen und in diesem Kontext nach aktuellen Beispielen suchen.
Dr. phil. Sandra Hofhues, socialnet.de
 

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1. Einleitung

2. Medienbildung in der Frühen Bildung
2.1 Medienbildung allgemein
2.2 Medienbildung als Medienkompetenzvermittlung
2.3 Akteure der Medienbildung
2.3.1 Erzieherinnen
2.3.2 Eltern
2.3.3 Kinder
2.3.4 Das Projekt Medienkompetent zum Schulübergang
3. Theoretische Vorannahmen
3.1 Kapitalsorten- und Habitustheorie (Pierre Bourdieu)
3.2 Medienbildung als „metakognitive Lernprozesse“ und Apprenticeship
3.3 Educational Governance und Action Research
4. Strukturelle Umsetzung
4.1 Grounded Practice als metakognitive Reflexion
4.2 Projekt-Ebenen
4.3 Kapitalienflüsse im Rahmen des Gesamtprojekts
4.3.1 Ökonomisches Kapital
4.3.2 Kulturelles Kapital
4.3.3 Soziales Kapital
4.3.4 Symbolisches Kapital
5. Methodisches Vorgehen
5.1 Verortung der qualitativen Studie
5.2 Datenerhebung
6. Rahmenbedingungen des Projekts
6.1 Soziodemographische Daten
6.2 Themenfelder der Studie
7. Ergebnisse
7.1 Soziales Feld „Kita“
7.1.1 Selbstwirksamkeitserwartung der Erzieherinnen
7.1.2 Vorerfahrungen und Vorwissen im medienpädagogischen Handlungsfeld
7.1.3 Bildungsauftrag Medienerziehung?
7.1.4 Selbsteinschätzung der Qualifiziertheit im medienpädagogischen Kontext
7.1.5 Motivation, mit neuen Medien zu arbeiten
7.1.6 Kompetenzzuwachs der Erzieherinnen
7.1.7 Digitale Mediennutzung während der Projektarbeit
7.1.8 Digitale Mediennutzung außerhalb der Projektarbeit
7.1.9 Einschätzung der Kinder nach Auskunft der Erzieherinnen
7.1.10 Gesamtbewertung des Projekts durch die Erzieherinnen
7.2 Soziales Feld „Familie“
7.2.1 Mediennutzung in der Familie
7.2.2 Medienerziehung in der Familie
7.2.3 (Vor-)Leseklima in der Familie
7.2.4 Medienhelden
7.2.5 Medienreaktionen
7.2.6 (Medien-)Kompetenz-Entwicklung der Kinder
7.2.7 Erwartungen an die Kita und Gesamteinschätzung
7.3 Ergebnisse der qualitativen Interviews
7.3.1 Thematisierung der eigenen Medienaneignung
7.3.2 Handlungsleitende Themen
7.3.3 Geschlechtsidentität und Rollenbild
7.3.4 Medien-Kompetenzen: Was Kinder wissen und machen können
7.3.5 Verknüpfung von Medieninhalten und Spielpraxis
7.3.6 Medienangebote
7.3.7 Das soziale Umfeld
7.3.8 Schlussfolgerungen
7.4 Teilnehmende Beobachtungen
7.4.1 Software-Nutzung im Projekt
7.4.2 Teilnehmende Beobachtung der Akteure – ein Beispiel
7.4.3 Resümee der Teilnehmende Beobachtung
7.5 Der fokussierte Blick
7. 5.1 Jungen und Mädchen – eine geschlechtsspezifische Datenanalyse
7.5.2 Medien und Migration
7.6 Schlussfolgerungen
8. Die medienpädagogische Intervention
8.1 Beschreibung der Intervention
8.2 Die Projekte – kurzer Einblick in die Intervention
9. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
9.1 Konzeption und Zielsetzung
9.1.1 Ziele der Intervention
9.1.2 Ziele im Bereich Forschung
9.2 Ergebnisse und Schlussfolgerungen
9.2.1 Erzieherinnen
9.2.2 Die Kinder
9.2.3 Die Eltern
9.2.4 Die Studierenden
9.2.5 Governance-Ebene
10. Literatur