Kunst Medien Bildung

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All inclusive?

Kunstpädagogik im Spiegel der Inklusion

Schriftenreihe Kunst Medien Bildung
Band 19, München 2024 (Juli), 240 Seiten
ISBN 978-3-96848-146-3
19,80 EUR
inkl. gesetzl. MWSt - ggfs. zzgl. Porto und Versand
 

Produktbeschreibung

Seit nunmehr fast einem Jahrzehnt beschäftigt sich die Kunstpädagogik mit Fragen der Inklusion, wenngleich diese als kunstpädagogisches und kunstvermittelndes Phänomen nicht unmittelbar greifbar scheinen und sich dem fachlichen Diskurs somit einerseits aufdrängen und andererseits zugleich entziehen. Dies mag dem Umstand geschuldet sein, dass Inklusion als verbrieftes Recht auf Teilhabe zum einen allgegenwärtig ist und zum anderen noch wenig fachliche Entsprechungen findet. Wird Inklusion als Forderung einer differenzkritischen und -gerechten Praxis gefasst, so verbinden sich mit ihr auch poststrukturalistisch informierte, herrschafts- und klassismuskritische, sowie in Erweiterung davon (queer)feministische und postkoloniale Perspektiven. Solche kunstpädagogischen und kunstvermittelnden Perspektiven weisen seit längerem auf Erfahrungen der Exklusion in den Strukturen und Institutionen der Kunstpädagogik und Kunstvermittlung hin. Die Einsichten dazu, wie Differenz und Exklusion im Feld selbst (re)produziert werden, sind wichtige Ausgangspunkte, um eine inklusive Optik auf dieses Feld zu beschreiben. Und zwar, da Inklusion zur Artikulation des eigenen Anspruchs fortlaufend auf eine Thematisierung und Kritik der Exklusion angewiesen bleibt.
In diesem Sinn verfolgt unser Sammelband das Ziel, etablierte und neue Theorien und Konzepte der Kunstpädagogik und Kunstvermittlung im Spiegel der Inklusion zu reflektieren. Es wurden dazu Stimmen zusammengebracht, die sich mit ihren je eigenen kunstpädagogischen und kunstvermittelnden Perspektivierungen mit Erfahrungen der Exklusion und dem Verhältnis zur Inklusion befassen. Sie beleuchten das Themenfeld aus historischer, theoretisierender, empirischer und künstlerischer Sicht. So ist ein Spannungsfeld entstanden, in dem sich kunstpädagogisch situierte Formen des Wissens artikulieren. Zugleich wird mit dem Band der Versuch unternommen, die bisher wenig miteinander kommunizierenden Diskurse der Kunstpädagogik und Kunstvermittlung in der Reflexion des Exkludierenden und Exkludierens und des normativ-affirmativen Entwurfs inklusiver Optiken ein Stück weit zusammenzubringen.
 

Inhaltsverzeichnis

Von Monologen und Trialogen

1. Kann Verantwortung Ort der Kritik sein?
Linke

2. Einführung in den Band
Kaiser, Brenne & Ahokas

3. Trialog
Mai-Anh Boger im Gespräch mit Andreas Brenne und Michaela Kaiser
Boger


Re/Flexionen

4. Biopolitische Funktionen Musischer Kunsterziehung in der deutschen Sonderschule
Eine Zeitschriftenstudie (1928-1961)
Henschel

5. Bildungsversprechen oder Herkunftsverlust?
Kunstpädagogische Inklusion mit Blick auf soziale Herkunft
Sturm

6. Kooperation von Schule und Museum im Kontext inklusionsorientierter Öffnungsprozesse
Kaiser, Ahokas & Trunk

7. Bildhandeln als ökologische Kognition
Prozesse emergenter Erkenntnis jenseits von Sprache im Kunstunterricht der Grundschule
Dicke

8. Wenn alle Kinder gottgeliebte Kunstschaffende sind!? – Exklusive Inklusion in den Einstellungskonzepten von Lehramtsstudierenden der Theologie und der Kunst
Schmidt et al.


Zugänge, Räume, Suchbewegungen

9. Diskriminierungskritische Perspektiven an der Schnittstelle von Bildung und Kunst Einblicke in konzeptuelle Rahmungen, Methodik und Bildungsverständnis eines digitalen Lehr-Lernmaterials
Mörsch

10. Building Access in Art Education
Hahn, Kaiser & Schütze

11. Responsive Experimentalräume.
Impulse für eine inklusive Bildungspraxis „Mit und nicht über“
Heil et al.

12. Ein Blick von außen ins Innere
Heise


Notizen

13. Inklusion und Differenz
Maset

14. wer ist alle? Kunstpädagogische Ausschlüsse und Ansprüche
Sternfeld

15. a l l e s i n b e g r i f f e n
Griebel