Schriften zur Medienpädagogik

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Un|Sichtbarkeiten?

Medienpädagogik, Intersektionalität und Teilhabe

Band 60, München 2024 (Dezember), 189 Seiten (10 Euro inkl. Versand für GMK-Mitglieder)
ISBN 978-3-96848-752-6
18,00 EUR
inkl. gesetzl. MWSt - ggfs. zzgl. Porto und Versand
 

Produktbeschreibung

Unsere Gesellschaft ist vielfältig. Doch in den klassischen und sozialen Medien sowie in der politischen oder kulturellen Bildungsarbeit wird diese Vielfalt häufig ausgeblendet. Meinungen und Bedarfe von Personengruppen, die aufgrund von ungleichheitsgenerierenden, intersektional wirkenden Strukturkategorien wie Klasse, Alter, Geschlecht, Ethnie oder Körper eine Benachteiligung oder Diskriminierung erfahren, werden in der Gesellschaft oftmals nicht (ausreichend) wahrgenommen, klischeehaft und eindimensional dargestellt oder sind gänzlich „unsichtbar“.
Aus demokratisch-partizipativer Perspektive stellt dies eine Herausforderung dar, die auch Auswirkungen auf die medienpädagogische Arbeit hat und haben muss. Akteur*innen aus Bildung, Politik und Kultur sind hier mitverantwortlich. Es gilt, alle Mitglieder unserer Gesellschaft dazu anzuregen und mittels medienpädagogischer Bildungsarbeit darin zu stärken, sich für Teilhabe, Empowerment und Sichtbarkeit aller einzusetzen. Wie das gelingen und wie eine diversitätssensible, intersektionale Medienpädagogik die Teilhabe- und Partizipationschancen im inklusiven Sinne ermöglichen und fördern kann, wurde im Rahmen des 40. Forum Kommunikationskultur der GMK zum Thema „Un|Sichtbarkeiten? Medienpädagogik, Intersektionalität und Teilhabe“ mit Personen aus Wissenschaft und Praxis im November 2023 diskutiert. Der 60. Band der GMK-Reihe „Schriften zur Medienpädagogik“ fasst die Beiträge des Forums zusammen und versucht, Antworten auf folgende Fragen zu finden:
Wie kann medienpädagogische Praxisarbeit so gelingen, dass sie Teilhabe, Empowerment und Sichtbarkeit fördert?
Welche Mittel und Wege braucht es in der Medienpädagogik, um sich der Intersektionalität bewusst zu werden und Un|Sichtbarkeiten vor diesem Hintergrund noch adäquater bearbeiten zu können?
Wie können wir mit dem Thema vor dem Hintergrund aktueller technologischer Entwicklungen und damit verbunden falscher, stark vereinfachender oder problematischer Bewertungen durch Algorithmen sowie Künstlicher Intelligenz (KI) umgehen?
Wie können wir Kreativität und Kritikfähigkeit in diesem Kontext noch besser fördern, um Teilhabe ebenso wie Ausdrucksmöglichkeiten zu schaffen und zu gestalten?
 

Inhaltsverzeichnis

Sabine Eder/Habib Güneşli/Renate Hillen/Claudia Wegener/Rebecca Wienhold
Un|Sichtbarkeiten?
Medienpädagogik, Intersektionalität und Teilhabe


i’Slam (Teil 1)

Hamida Shamat
Verloren in der eigenen Minderheit


Über Diversität, Diskriminierung und die Macht der Algorithmen

Raik Rike Roth:
Im Loop
Zur (Re-)Produktion von Normalitäten und Ungleichheiten in der Anwendung algorithmischer Entscheidungssysteme

Juliane Ahlborn/Janne Stricker
Daten denken, Diversität darstellen
Medienpädagogische Reflexionen über die Repräsentation von Selbst- und Weltbildern in Daten

Dan Verständig
Programmierter Zufall?!
Über Berechnung und Objektivität bei algorithmischen Systemen

Jochen Hettinger
Sichtbarkeit, Öffentlichkeit und digitale Souveränität

Laura Sūna/Dagmar Hoffmann/Anne Mollen
Diskriminierung durch Algorithmen
Überlegungen zur Stärkung KI bezogener Kompetenzen


Intersektionalität, Teilhabe und Bildung

Çiğdem Bozdağ
Intersektionalität und Teilhabe
Eine kritische Perspektive auf Unsichtbarkeiten in den Medien

Paul Mecheril
Rassismuskritik oder nicht dermaßen von dem Begehren nach Identität regiert werden

Rebecca Wienhold
Den feinen Unterschied machen
Was eine intersektionale Haltung in der Medienpädagogik bewirken kann

Charlotte Oberstuke
Safer Spaces – analog und digital
Eine medienpädagogische Perspektive auf das Konzept von sicheren Räumen und Voraussetzungen für Safer Spaces am Beispiel der queeren Jugendmedienarbeit

Mona Kheir El Din
Chancen, Hindernisse und Strategien der digitalen Familienbildung mit Fokus auf zugewanderte Frauen als Adressat*innen

Johanna Sprenger
Zusammenarbeit mit Eltern und Familie weiterdenken: Warum es einen intersektionalen Ansatz für die Medienerziehung braucht
Ein Beispiel aus der Praxis

Carolin Rössler/Sebastian Schneider/Melina Honegg
Gegen Hass im Netz
Ansätze für die politische Medienbildung


i’Slam (Teil 2)

Hamida Shamat
Fürs Leben gelernt


Glossar