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Raum für Übergänge

Zur Bedeutung des Lesens für die kindliche Ich-Findung

München 2001, 136 Seiten
ISBN 978-3-935686-21-1
13,50 EUR
inkl. gesetzl. MWSt - ggfs. zzgl. Porto und Versand
 

Produktbeschreibung

Beim literarischen Lesen kann sich für den kindlichen Leser ein „Übergangsraum“ als virtueller Erfahrungs- und Proberaum eröffnen. Dieser Übergangsraum wird unter die Lupe genommen. Er steht für eine literarästhetische Modellierung, die es erlaubt, die Text-Leser-Begegnung und die Komplexität dabei stattfindender psychischer Prozesse auf Leserseite transparenter zu machen.
Im Verlauf der Arbeit wird das Begriffsfeld des Ich diskutiert, grundlegende Bedingungen der Ich-Findung hinterfragt und den Ich-Findungsmöglichkeiten der Moderne gegenübergestellt. Darüber hinaus wird die Vielfalt der Determinanten des literarischen Rezeptionsprozesses detailliert untersucht. Auf dieser Grundlage lässt sich herleiten, warum literarisches Lesen tatsächlich einen Einfluss auf die Ich-Findung des kindlichen Lesers haben kann, unter welchen Bedingungen dies der Fall sein wird und wie ein solcher Einfluss praktisch aussehen könnte.
 

Inhaltsverzeichnis

Einleitung
I Die Ich-Findung: Von einer begrifflichen Annäherung zu einem Bedingungsmodell
1. Das Ich: Ein komplexer Untersuchungsgegenstand
2. Grundlegungen
3. Ein konstruktivistischer Zugang zum Ich
3.1 Grundtheoreme des Radikalen Konstruktivismus: Das konstruierende Ich in sozialem Kontext
3.2 Kellys Psychologie der persönlichen Konstrukte: You are your constructs
4. Einige Ergänzungen der konstruktivistischen Modellierungen
4.1 George Herbert Mead: Das „Me“ als Ort der Ich-Findung
4.2 Charles Taylor: Zur Relevanz von Emotionen im Prozeß der Ich-Findung
4.3 Charles Taylor: Narration als Instrument der Ich-Findung
4.4 Verschiedene Dialogformen und ihre Relevanz für die Ich-Findung
5. Überblick: Determinanten der Ich-Findung

II Kindliche Ich-Findung in der „Patchwork-Kultur“ - Chance und Risiko
1. Zur Relevanz der Zielgruppe Kind für die vorliegende Arbeit
2. Soziokulturelle Entwicklungen der Moderne
2.1 Individualisierung und pluralistische Tendenzen
2.2 Auswirkungen auf die Kindheitk
2.2.1 Zum Wandel privater Lebensformen
2.2.2 Zunahme kindlicher Autonomie
2.2.3 „Übererziehung“ und Verinselungstendenz
2.2.4 Mediatisierung von Kindheit: Kontrolle und Erlebnisdruck
2.2.5 Das Buch in der kindlichen Medienlandschaft
3. Suchen - Lesen - Finden?
3.1 Die Moderne als Patchwork-Kultur
3.2 Das kindliche Ich als Patchwork-Ich?
3.3 Wo bleibt der Raum für Übergänge?

III Determinanten des literarischen Rezeptionsprozesses
1. Zum Begriff des Lesens in der vorliegenden Arbeit
2. Überlegungen zu Textverständnis und Textbedeutung
3. Erforderliche Fähigkeiten des kindlichen Lesers im Umgang mit fiktionaler Literatur
4. Zur Wirkung literarischer Rezeptionsprozesse
4.1 Leserseitige Einflußfaktoren auf die Lesewirkung
4.2 Externe Einflußfaktoren auf die Lesewirkung
4.3 Zum Text als Wirkungsdeterminante
4.3.1 Was macht einen fiktionalen Text für den kindlichen Leser attraktiv?
4.3.2 Zur Diskussion um Gattungen und Inhalte von Kinderliteratur
4.4 Zusammenfassung: Was passiert beim Lesen?
5. Überlegungen zur Wirkung fiktionaler Literatur auf die Ich-Findung des kindlichen Lesers
5.1 Rückblick auf das in Kapitel I erarbeitete Bedingungsmodell
5.2 Lesen als intrapersonales dialektisches Gespräch?
5.3 Ich-Findung durch Lesen: Erste Zusammenfassung bedingender Faktoren

IV Ich-Findung im Übergangsraum
1. Raum für Erfahrungen durch Identifikation
1.1 Formen der Identifikation in der Text-Leser-Begegnung
1.2 Identifikation als ästhetische Erfahrung
1.2.1 Das flow-Erlebnis als Moment der ästhetischen Erfahrung
1.3 Überblick: formale Kennzeichen des „Übergangslesens“ Zur Relevanz der Heldenfigur für die kindliche Ich-Findung
2.1 Der Helden-Monomythos
2.2 Das Heldenschema exemplarisch aufgezeigt an M. Endes „Die unendliche Geschichte“
2.3 Ist der Leser gleichsam Held?
2.4 Welche Ich-Findungsmöglichkeiten können sich für den kindlichen Leser in der Begegnung mit der Heldenfigur ergeben?
2.4.1 Ich-Findungsmöglichkeiten mit Tendenz zum „Innen“
2.4.2 Ich-Findungsmöglichkeiten mt Tendenz zum „Außen“
3. Zusammenfassung des Kapitels