Kontext Kunstpädagogik

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ISBN 978-3-86736-117-0
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Produktbeschreibung

Alfred Lichtwark (1852-1914), erster Direktor der Hamburger Kunsthalle, gilt als einer der führenden Köpfe der ersten Phase der Kunsterziehungsbewegung und ist als einer der bedeutenden Kulturreformer im wilhelminischen Deutschland anzusehen. Seine Verdienste auf der nationalen Ebene würdigte Max Liebermann später mit der Bezeichnung »Praeceptor Germaniae«, »Lehrer der Deutschen«. Was war für ihn die Kunsterziehung? Den Schlüssel zu dieser Frage erkennt die vorliegende Arbeit in Lichtwarks Vision, das deutsche Volk als »Kulturgemeinschaft« zu formieren.

Fazit: Kiyonaga legt eine respektable Gesamtschau über Lichtwarks Denken und Ambitionen vor.
Susanne Köstering, sehepunkte.de
 

Inhaltsverzeichnis

Einleitung


I. Lichtwarks Vorstellung vom deutschen Volk als Kulturgemeinschaft

1. Nation als imaginierte Gemeinschaft und die deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert

2. Der Begriff des Volks im 19. Jahrhundert

3. Volk und Kultur
3. 1. Die Rolle der Kultur im Nationalismus
3. 2. Der Begriff Kultur um die Jahrhundertwende in Deutschland
3. 3. Kulturpolitik
3. 4. Das Verhältnis von Volk und Kultur aus Lichtwarks Sicht
3. 4. 1. Garant der nationalen Kultur
3. 4. 2. Das Deutsche in der deutschen Kunst
3. 4. 3. Lichtwarks Auffassung vom Volk als organischem »Wesen«

4. Das Volkstum und seine Bildung

5. Lichtwarks Verständnis vom Volk im Vergleich mit dem völkischen Denken im 19. Jahrhundert
5. 1. Die Grenzen des deutschen Volkes
5. 2. Die innere Vielfalt des deutschen Volkes und Lichtwarks Hoffnung auf die Wiederbelebung der hanseatischen Lebensgemeinschaft
5. 3. Der Träger des nationalen Lebens
5. 4. Lichtwarks Haltung gegenüber den Sozialdemokraten und der »sozialen Frage«
5. 4. 1. Lichtwark und die Sozialdemokraten
5. 4. 2. Über die politische Beteiligung des »vierten Standes«
5. 4. 3. Lichtwarks überparteiliche Bemühungen um eine gesellschaftliche Integration


II. Lichtwark und Julius Langbehn

1. Langbehns Biographie

2. Gemeinsamkeiten in Lichtwarks und Langbehns Positionen

3. Rembrandt als Leitfigur für Lichtwark und Langbehn

4. Langbehns Auffassung vom deutschen Volk
4. 1. Langbehns Vorstellung von der Zusammensetzung des deutschen Volkes
4. 2. Das deutsche Volkstum
4. 2. 1. Der Bauer als Quelle für das deutsche Wesen
4. 2. 2. Das Niederdeutsche
4. 2. 3. Langbehns Individualismus
4. 2. 4. Die Sendung des Deutschen
4. 3. Die Staatsform
4. 4. Langbehns politische Ordnungsvorstellung
4. 4. 1. Die Offenbarung des Geistesaristokratismus und die antidemokratische Gesinnung
4. 4. 2. Lichtwark und sein Ideal der Aristokratie
4. 4. 3. Führerschaft als Ordnungsprinzip
4. 4. 4. Langbehn und der Konservatismus
4. 4. 5. Langbehns und Lichtwarks Nietzsche-Rezeption

5. Langbehns Haltung gegenüber der Verwissenschaftlichung der Welt und der Modernisierung
5. 1. Gegen den Geist der modernen Wissenschaft
5. 2. Lichtwarks Kritik an der am Wissen orientierten Bildung
5. 3. Der Verlust der Ganzheit

6. Langbehns Auffassung von Kunst und Kunstpolitik
6. 1. Die Rolle der Kunst für Langbehns Vision
6. 2. Die Kunstpolitik als Kulturpolitik
6. 3. Die neue künstlerische Bildung
6. 4. Lichtwarks Erwartungen an die integrierende Kraft der Kunst und seine Bemühungen um die »Erneuerung der Bildung auf künstlerischer Grundlage«
6. 5. Der Provinzialismus in der Kunst
6. 6. Langbehns Kunstgeschmack


III. Der Offizier als Kulturträger? Lichtwark und der Militarismus seiner Zeit

1. Lichtwarks Offizier und der englische Gentleman

2. Lichtwarks Äußerung im historischen Kontext des Militarismus

3. Lichtwarks Ästhetisierung des Offiziers in der Gestalt Kaiser Wilhelms I.


IV. Japan als Kulturvolk? Lichtwarks Einschätzung der japanischen Kunst und ihre Bedeutung

1. Japonismus

2. Lichtwarks Kontakt mit japanischer Kunst

3. Lichtwarks Verständnis japanischer Kunst


V. Lichtwarks Mitwirkung am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg

1. Lichtwarks Festrede

2. Die historische Debatte um das Germanische Nationalmuseum

3. Das Konzept einer neuen Galerie und ihr Neubau


VI. Lichtwark und die Deutsche Jahrhundertausstellung

1. Was ist die Deutsche Jahrhundertausstellung?

2. Lichtwarks Gedanken über die Bedeutung der Jahrhundertausstellung
2. 1. Das Schlüsselwort »Revision«
2. 2. Gegen die Kunstakademien

3. Die chronologische Entwicklung des Konzepts der Jahrhundertausstellung
3. 1. Der historische Kontext – die Wiederentdeckung der »modernen« deutschen Kunst 285
3. 2. Lichtwark als Initiator
3. 3. Die Pariser Weltausstellung (1900) als Anregung für die Jahrhundertausstellung
3. 4. Der lange Weg zur Verwirklichung der Ausstellung – die politischen Schwierigkeiten der Verhandlung mit den Bundesstaaten
3. 5. Der Wandel des Konzepts

4. Das Ergebnis der Jahrhundertausstellung
4. 1. Der Umfang der beteiligten Staaten und seine Bedeutung
4. 2. Die Jahrhundertausstellung und Hamburg
4. 3. Lichtwarks Urteil über das Ergebnis der Jahrhundertausstellung
4. 4. Lichtwarks Ankaufspolitik auf der Jahrhundertausstellung

Exkurs 1. Lichtwark und die deutsche Beteiligung an der Weltausstellung in St. Louis (1904) und seine Rolle bei der Gründung des deutschen Künstlerbundes (1905)

Exkurs 2. Lichtwark und Der Fall Böcklin (1905)


VII. Ein Protest deutscher Künstler (1911) und Lichtwarks kulturpolitische Gesinnung

1. Ausbruch des Protestes

2. Die Komplexität der Affäre

3. Motive für Vinnens Kritik
3. 1. Kunstschriftsteller
3. 2. Kunsthändler
3. 3. Einschätzung französischer Kunst
3. 4. Sorge um die junge Generation und den Verlust der Talente
3. 5. Hervorhebung des deutschen Wesens
3. 6. Kunstökonomie als nationales Anliegen
3. 7. Notlage der Künstler und das Verlangen nach Förderung deutscher Künstler

4. Lichtwarks Reaktion auf den Protest

5. Lichtwarks Stellungnahme zum Protest in kulturpolitischer Hinsicht
5. 1. Gemeinsamkeiten bei Vinnen und Lichtwark in der Auffassung von Kunst und Volk
5. 2. Das Eigene im Austausch mit dem Fremden
5. 3. Grenzen von Lichtwarks Kunstverständnis vor dem Hintergrund des Künstlerstreits
5. 4. Blick auf das Werdende
5. 5. Deutschland als internationaler Kunstmarkt und die Rolle der Kunsthändler
5. 6. Die Unterschiede in den Haltungen Lichtwarks und Vinnens


VIII. Lichtwark und die Debatte um den Plan des Bismarck-Nationaldenkmals auf der Elisenhöhe bei Bingerbrück-Bingen

1. Die Entwicklung des Vorhabens und Lichtwarks Rolle

2. Die Debatte im Kontext
2. 1. Überlegungen zu Fragen der »Gerechtigkeit«
2. 2. Der kulturkritische Aspekt
2. 3. Die Bedeutung der Bismarck-Verehrung und die Bismarckdenkmäler

3. Lichtwarks Gedanken über das Bismarck-Nationaldenkmal am Rhein
3. 1. Lichtwarks Kritik am Monumentaldenkmal in künstlerischer Hinsicht
3. 2. Lichtwark über Bismarck und Siegfried
3. 3. Denkmalpolitik als Erziehung der deutschen Nation zu kultureller Selbständigkeit


IX. Lichtwark als »Kulturpädagoge«

1. Über die Reichweite von Lichtwarks Unterricht in der Bildbetrachtung

2. Natur, Heimat und Anschauungsvermögen

3. Museen als Stätten kulturpädagogischer Legitimation

4. Carl Götze und Lichtwark

5. Bilderbuch und Wandschmuck in der Schule oder die Pflege der Heimatkunde
5. 1. Vorgeschichte: Diskussion über das Bilderbuch für Kinder um die Jahrhundertwende
5. 2. Wandschmuck
5. 3. Die Heimatkunde
5. 4. Lichtwarks Unternehmen und seine Absicht


Schlusswort


Quellen- und Literaturverzeichnis
Abkürzungen
Quellenverzeichnis Literaturverzeichnis