Medienwissenschaft in Theorie und Praxis

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Medium Heraklit -

der Schreiber des Logos

Band 5, München 2009, 130 Seiten
ISBN 978-3-86736-076-0
14,80 EUR
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Produktbeschreibung

Im philosophischen Denken des Heraklit aus Ephesos (540 bis 480 v. Chr.) werden die von Homer über Hesiod bis Anaximander entwickelten Fragen und Antworten nach dem Ursprung des Kosmos, nach dessen Erzeugungsprinzip, nach der Logik des Hervorbringens und nach Bedeutung und Funktion von Medien in eine philosophische Theorie gebracht. Heraklits fragmentarisch überlieferte Logos-Lehre verneint keineswegs ihre mythisch-mythologische Herkunft, doch säkularisiert sie die Dimension des Göttlichen, indem sie den Menschen selbst in die Pflicht nimmt, damit er als Denkender und Handelnder nach der Ordnung des Kosmos im Irdischen wirkt. Seit Heraklit heißt frühgriechische Aufklärung, weise (σοφóς, sophos) zu sein, indem man lernt, die Ordnung des Kosmos und ihr mediales Erzeugungsprinzip zu erkennen und nach diesem zu handeln.

Heraklit selbst begreift sich deshalb erstmals als Philosoph, der als schreibendes Medium die Selbstaussprache des Logos aufzeichnet, weil die Selbstaussprache des Logos nur im Medium Schrift erfolgen kann.

Frank Haase ist Privatdozent für Mediengeschichte und Mediensemiotik am Institut für Medienwissenschaften der Universität Basel.
 

Inhaltsverzeichnis

Vorwort


Vom Lesen und Sagen des Logos

Die Mär vom Menschenfeind

Neues Lesen und Hören

Zeugendes Erkennen: „ginontai“

Übersehen und Überhören

Die Medienmythologie der Lautschrift

Medium Philósophos


Die Selbstaussprache des Logos

Mediale Selbstaussprache

Die Selbstaussprache des Logos konkret

Die Laut-Struktur einzelner Fragmente


Heraklits Poietologie des Logos

Selbst-Bezüglichkeiten

Leerer Selbstbezug

Medial vermittelter Selbstbezug

Hera und Artemis

Ovids Bad der Diana


Wider das Dunkle

Heraklit, der φιλóσοφος


Literaturverzeichnis