Kontext Kunstpädagogik

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Denken und Lernen mit Bildern

Interdisziplinäre Zugänge zur Ästhetischen Bildung

Band 12, München 2007, 335 Seiten
ISBN 978-3-86736-112-5
19,80 EUR
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Produktbeschreibung

Unsere Kultur ist von einem enormen Gebrauch an Bildern geprägt, und das wird sich zukünftig noch weiter verstärken. In der Vermittlung gesellschaftlich relevanter Themen am Beginn des 21. Jahrhunderts spielen Bilder und damit verknüpfte vielfältige Bildwelten eine dominante Rolle. Dem Fach Kunst, dem einzigen Fach, in dem Bilder und das Umgehen mit Bildern im Zentrum stehen, fällt daher an den einzelnen Schularten eine besondere Bedeutung zu. Die Hirnforschung attestiert dem Kunstunterricht ein besonderes Potential in der Entwicklung des bildlichen Wahrnehmungs- und Vorstellungsvermögens als notwendige Grundlage für die Herausbildung einer komplexen Intelligenz. Die Lernpsychologie stellt das durch den Kunstunterricht geförderte spielerisch-kombinatorische Auffinden von Lösungsstrategien heraus. Die Naturwissenschaften profitieren von dem im Kunstunterricht geförderten Denken in bildhaft-anschaulichen Zusammenhängen als notwendige Erfahrungsgrundlage für das Entwickeln abstrakter Erkenntnisprozesse. Die Geisteswissenschaften machen immer öfter didaktische und methodische Anleihen aus dem Fach Kunst. Der Kunstunterricht schafft demnach Grundlagen zur Auseinandersetzung mit Bildern und führt somit zu einem Verständnis der vielfältigen Bildwelten in unserer Kultur.

In den Beiträgen dieser Publikation wird der Versuch unternommen, aus dem Blickwinkel unterschiedlicher Disziplinen die Bedeutung von Kunstunterricht herauszustellen, sich dem kulturell so wichtigen Thema »Bild« zu nähern und Auseinandersetzungsformen mit vielfältigen Bildwelten zu schildern. Es werden Bildverstehensprozesse untersucht und die wechselseitige, interdisziplinäre Erweiterung von Bildverstehen und Bildwissen dargelegt.

Diese Textsammlung wendet sich an alle, die am Fach Kunst und an Ästhetischer Bildung allgemein interessiert sind, an Lehrer, Schüler und Eltern, an Lehrende und Studierende an Hochschulen, an Ausbilder und Lehramtsanwärter in Studienseminaren, und auch an bildungspolitische Entscheidungsträger.
 

Inhaltsverzeichnis

I Bilder und Bildung: Bildumgang in einem »literacy«-Konzept

Howard Gardner
Neue Bestandteile des Kunstunterrichts

Judith Burton
Einige Gedanken über das Zeichnen im Dienst des Verstandes

Anne Bamford
Image Ready: Die Bedeutung der visuellen Bildung

Ingo Rentschler
Giacomettis Hose oder vom Empfinden zum Verstehen des Kunstwerks


II Bildbezogene Empirie – Erkenntnisse über den Nutzen von Bildern

Ellen Winner
Denkweisen des praktischen Kunstunterrichts: Wie Kunstunterricht disziplinierte Denkmuster fördern kann

Shari Tishman / Patricia Palmer
Kunstwerke eignen sich zum Nachdenken

Lars Lindström
Kriterien zur Bewertung der kreativen Fähigkeiten von Schülern in den Bildenden Künsten


III orbis pictus, flickr und die Flut der Bilder

Johannes Bilstein
Das Können der Bilder

Ernst Rebel
Vom Sehen im Reden und Schweigen. Didaktisch orientierte Umgangsweisen der Bildbetrachtung

Wolfgang Ullrich
Bilder für alles. Die globalisierte Industrie der »stock photography«


IV Bilder zwischen Ethik und Ästhetik

Sybille Krämer
Die Welt – ein Spiel? Über die Spielbewegung als Umkehrbarkeit

Wolfgang Welsch
Ethische Konsequenzen der Ästhetik. Ein Plädoyer für ästhetische Bildung


V Körper als Bild – Körper im Bild

Gabriele Brandstetter
Tanzwissenschaft als Bildwissenschaft vom Körper. Beitrag zu einer zeitgenössischen Kulturwissenschaft

Barbara Vinken
Verkitschte Vanitas. Hegels Ende der Kunstperiode

VI Kognition und Sinnlichkeit

Ernst Pöppel
Auf der Suche nach der Landkarte des Wissens: Ein Interview mit Stefan Krempl

Wolf Singer
Was kann ein Mensch wann lernen?

Hans Dieter Huber
Die Sinnlichkeit des Wissens