BLM Schriftenreihe

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Lehrstücke fürs Leben in Fortsetzung

Serienrezeption zwischen Kindheit und Jugend

Schriftenreihe BLM Schriftenreihe
BLM-Schriftenreihe Bd. 63, München 2000 (R. Fischer), 338 Seiten
19,80 EUR
inkl. gesetzl. MWSt - ggfs. zzgl. Porto und Versand
 

Produktbeschreibung

77% der 9- bis 15-Jährigen mögen Serien, die sich um das Gemeinschaftsleben junger Leute in Familien, Freundeskreisen, Wohngemeinschaften oder Liebesbeziehungen drehen. Mädchen bevorzugen die dramatischen Daily Soaps, Jungen favorisieren die witzig verpackten zwischenmenschlichen Reibereien der Comedies.Aber nicht nur der spannenden und der witzigen Unterhaltung wegen picken sich die Mädchen und Jungen gerade diese Genres aus dem breiten Angebot der Serien heraus. Sie finden dort auch Themen, die in ihrem eigenen Leben aktuell sind. Das Hineinwachsen in neue soziale Rollen, die mit der Pubertät einhergehenden Veränderungen, erste Erfahrungen mit Liebesbeziehungen, davon ist das Leben dieser Altersgruppe bestimmt und das interessiert sie auch im Fernsehen. In den Serien suchen sie nach sozialen Spielregeln und nach angemessenem Rollenverhalten - kurz: nach "Lehrweisheiten des Lebens", wie sie eine 14-Jährige in der Bill Cosby Show entdeckt.Welche Orientierungen sich die Heranwachsenden aus den Serien herausziehen, hängt vor allem von ihrem sozialen Hintergrund und ihren persönlichen Erfahrungen ab. Während sich Kinder und Jugendliche aus intellektuellem Milieu von den oft unrealistischen Beziehungskonzepten in den Serien kaum irritieren lassen, laufen Heranwachsende aus bildungsbenachteiligten Milieus Gefahr, sich von der vorgeblichen Realitätsnähe der Daily Soaps beeindrucken zu lassen.
 

Inhaltsverzeichnis

Christa Gebel, Petra Best

1 Serien im Alltag der Kinder und Jugendlichen: die Untersuchung
1.1 Studien zur Bedeutung von Serien für Kinder und Jugendliche

1.2 Von der Zeichentrick- zur Realfilmserie: Was ändert sich?

1.3 Das methodische Konzept

1.4 Der Untersuchungsaufbau

1.4.1 Analyse des Programmangebots

1.4.2 Die Untersuchung der Heranwachsenden

1.4.3 Zusammenfassende Interpretation


Christa Gebel, Ursula Thum

2 Unbeirrbar im Seriendschungel – Was Mädchen und Jungen gefällt
2.1 Dauerbrenner und Eintagsfliegen – Das Serienangebot

2.1.1 Die Angebotsstruktur

2.1.2 Die Genres

2.2 Geliebt und gehasst – Die Vorlieben und Abneigungen der 9- bis 15-Jährigen

2.2.1 Alltagsnahes und Beziehungsbetontes: Was Mädchen mögen

2.2.2 Parodie und Spannung: Was Jungen mögen

2.2.3 Abgelehnt: Was Mädchen und Jungen nicht mögen

Zusammenfassung

2.3 Reine Geschmackssache? – Warum Kinder und Jugendliche Serien mögen oder auch nicht

Zusammenfassung


Petra Best

3 Nicht alles kommt an – Wie Kinder und Jugendliche Seriengewalt beurteilen
3.1 Im Fokus physische Gewalt – Welche Seriengewalt Kinder und Jugendliche wahrnehmen

Gewalt in Mysteryserien: "Aliens mit Schreckeffekt”

Gewalt in Krimis: "Menschen werden umgebracht”

Gewalt in Soaps: "Sie sagen Ausdrücke und prügeln sich”

3.2 Im Alltag sensibel, im Fernsehen tolerant – Das reale und mediale Gewaltverständnis der 9- bis 15-Jährigen

3.3 Zwischen Vermeidung und Genuss – Wie 9- bis 15-Jährige mit Seriengewalt umgehen

3.3.1 Das muss nicht sein: Seriengewalt wird abgelehnt

3.3.2 Das ist interessant: Seriengewalt wird studiert

3.3.3 Das gehört dazu: Seriengewalt wird toleriert

3.3.4 Das kommt gut: Seriengewalt wird goutiert

Zusammenfassung


Christa Gebel

4 Das Leben spielt sich in Gemeinschaften ab – Welche Konzepte des Zusammenlebens Kinder und Jugendliche in den Serien entdecken
4.1 Vertraute und fremde Welten – Auf welche Gemeinschaften Kinder und Jugendliche in Serien achten

4.2 Miteinander oder gegeneinander? – Welche Vorstellungen von Zusammenleben Kindern und Jugendlichen wichtig sind

Zusammenfassung


Susanne Eggert

5 Von Frauen, Männern und Menschen – Wie Mädchen und Jungen die Serienfiguren sehen
5.1 Die Hitliste ist lang – Beliebte Serienfiguren

Lieblingsfiguren der Mädchen und Jungen

5.2 Nicht nur traditionellen Rollen verhaftet – Der Umgang mit den Geschlechtervorgaben der Serienfiguren

5.2.1 Das Bild der Jungen vom eigenen Geschlecht

5.2.2 Das Bild der Mädchen vom eigenen Geschlecht

5.2.3 Zuallererst Mensch sein

Zusammenfassung

5.3 Rosarote Brille oder klare Sicht – Beziehungsideale der Mädchen und Jungen und ihre Bilder vom anderen Geschlecht

5.3.1 Beziehungskonzepte von Mädchen und Jungen

5.3.2 Eine Form von Beziehung aus der Sicht von Jungen

5.3.3 Formen von Beziehung aus der Sicht von Mädchen

Zusammenfassung


Christa Gebel

6 Die Zukunft im Blick – Die Lebensentwürfe der Kinder und Jugendlichen und die Orientierungsfunktion der Serien
6.1 Vorstellungen und Wünsche – Die Lebensentwürfe der Heranwachsenden

6.2 Auf verschiedenen Wegen – Die Realisierung der Lebensentwürfe

Zusammenfassung


Helga Theunert

7 Auf der Suche nach realitätshaltigen Orientierungen – Zusammenfassung und Konsequenzen
7.1 Wählerisch: Nur wenige Serien erobern die Gunst der 9- bis 15-Jährigen

7.2 Geschlechterdifferenz: Mädchen und Jungen favorisieren

überwiegend Unterschiedliches

7.3 Gewalt: Für die Heranwachsenden steht sie bei der Serienrezeption nicht im Vordergrund

7.4 Geschlechterrollen: Die Frauen- und Männerbilder der Serien werden als Studienobjekte genutzt

7.5 Beziehungen: Auf sie richten die 9- bis 15-Jährigen besondere Aufmerksamkeit

7.6 Lebensentwürfe: Die Serien leisten ihren Beitrag

7.7 Konsequenzen: Die Entwicklung realistischer Lebenskonzepte unterstützen

Verwendete und grundgelegte Literatur

Anhang
1. Serienangebot zum Zeitpunkt der Programmstrukturanalyse
1.1 Serienangebot täglich von 13.00 bis 23.00 Uhr

1.2 Serienangebot zu den Hauptsehzeiten von Kindern und Jugendlichen

2. Den Genres zugeordnete Serien
3. Leitfaden Serienrezeption durch 9- bis 15-Jährige