Schriften zur Medienpädagogik

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Zwischen Utopie und Dystopie

Medienpädagogische Perspektiven für die digitale Gesellschaft

Band 56, München 2020, 160 Seiten (10 Euro inkl. Versand für GMK-Mitglieder)
ISBN 978-3-86736-586-4
18,00 EUR
inkl. gesetzl. MWSt - ggfs. zzgl. Porto und Versand
 

Produktbeschreibung

Zu Beginn des Internets wurden große Hoffnungen in die neue Technik gesetzt. Vernetzung, Demokratisierung, Wissen für alle waren nur einige der Schlagworte zur großen Utopie. Es gab die Unabhängigkeitserklärung des Internets, neue Werte und Normen wurden online verhandelt. Mit der leichteren Zugänglichkeit und der damit verbundenen Verbreitung des Netzes veränderten sich Geschäftsmodelle sowie Angebots- und Teilhabestrukturen. Der Utopie der Digitalisierung steht jedoch die Dystopie gegenüber: Datenauswertung durch Konzerne, Kommerzialisierung, politische Beeinflussung, Cyberkriminalität, Überwachung, Mobbing, zweifelhafte Meinungsmache und Steuerung vielfältiger Lebensbereiche durch Algorithmen bedrohen die einstigen Hoffnungen. Medienpädagogik und Medienbildung werden angesichts der Ambivalenzen immer wieder herausgefordert, um sich diesen Entwicklungen zu stellen. Wie können positive Aspekte, die mit dem Internet und der Digitalisierung verbunden sind, in der Arbeit mit Nutzenden gestärkt werden, damit sie kompetent mit der Vielfalt umgehen? Wie können Nutzende für negative Aspekte sensibilisiert und Gegenstrategien sowie Taktiken vermittelt werden? Dabei geht es auch darum, Persönlichkeitsrechte und die Privatsphäre zu schützen. Hierfür braucht es neben gesetzlichen Regelungen und Aufklärung auch medienpädagogische Konzepte der Befähigung von Menschen entlang der gesamten Bildungskette.
Der vorliegende 56. Band der GMK-Schriftenreihe zur Medienpädagogik bietet unter dem Schlagwort „Science“ Zukunftsperspektiven der Medienpädagogik und Bildung aus theoretischer Sicht. Im Kapitel „Fiction“ kommen Science Fiction-Autor*innen zu Wort, die in ihren Werken die Zukunft frei interpretieren können. Abgerundet wird der Band im Kapitel „Zwischen Science und Fiction“ durch Perspektiven auf Pädagogik und Kommunikation. Hier werden Praxisprojekte vorgestellt, aber auch neue Gedanken zum Themenfeld formuliert.

Wer eine rein wissenschaftliche Perspektive auf die Bedeutung der Digitalisierung für die Medienpädagogik erwartet, wird in diesem Band eher wenig Neues erfahren. Wer allerdings auf kreative Anregungen, Ideen und Diskussionen hofft – sowohl für die Wissenschaft als auch für die Praxis –, dem bietet die Publikation zahlreiche Aspekte zum Nachdenken.
Claudia Töpper in: tv diskurs 98 (4/2021)
 

Inhaltsverzeichnis

Angelika Beranek/Sebastian Ring/Martina Schuegraf
Zwischen Utopie und Dystopie
Medienpädagogische Perspektiven für die digitale Gesellschaft


1. Science: Zukunfts-Perspektiven der Medienpädagogik und Bildung

Angelika Beranek/Sebastian Ring
Science vs. Fiction

Franz Josef Röll
Bildung zwischen Utopie und Dystopie

Gerhard Tulodziecki
Künstliche Intelligenz und Medienpädagogik

Martin Geisler
Homo ludens vs. Homo oeconomicus
Digitales Spiel zwischen Kontrolle, Ökonomie und befreitem Agieren

Martina Schuegraf
Bildung für alle
Gedanken zu einer Hochschule der Zukunft


2. Fiction: Erzählungen über die Zukunft

(Alb-)traum Digitalisierung
Ein Gespräch mit Science Fiction-Autor*innen

Jens Lubbadeh
„Transfusion – Sie wollen dich nur heilen“
Kapitel 9

Theresa Hannig
„Die Optimierer“
Auszüge


3. Zwischen Science und Fiction: Perspektiven auf Pädagogik und Kommunikation

Kerstin Heinemann
Algorithmen, die Sache mit Gott und ein Cliffhanger
Ethik und Religion zwischen Utopie und Dystopie

Björn Friedrich
Eine netzpolitische Bestandsaufnahme
Oder: Der Versuch einer zuversichtlichen Zukunftsvision

Maya Götz
„Ein Kick fürs Selbstbewusstsein“ (Lilli, 15 Jahre)
Die Selbstinszenierung von Mädchen auf Instagram

Christopher Bechtold/Björn Friedrich/Markus Gerstmann/Gerda Sieben
Die netzpolitische Glaskugel

Roland Poellinger/Karina Fink-Gaudernak/Mareike Post
Bibliotheksraum und Medienpädagogik


Autor*innen